ETFs für dein Kind – aber was ist überhaupt ein ETF?
Du hast angefangen dich mit deinem Vermögensaufbau auseinanderzusetzen? Erst einmal – Glückwunsch für diesen mega Schritt! Bestimmt hast du dann in diesem Zusammenhang auch schon gelesen, dass ETFs der sh*t sind für deinen passiven Vermögensaufbau. Bzw. für den deines Kindes. Sie sind mit Kosten von ca. 0,5% im Jahr super günstig, und du musst nur einen Sparplan aufsetzen – und das wars. Aber was sind ETFs denn jetzt eigentlich? Und warum sind ETFs für Kinder super? Das werde ich dir nun im Folgenden kurz und knapp erklären – mit so wenig Fachchinesisch wie nur möglich.
Aber vorab: was ist ein Index?
Die Definition eines Index ist laut Wikipedia: „alphabetisches Namen-, Stichwort-, Sachverzeichnis; Register“. Ein Index fasst also aus verschiedenen vorher bestimmten Kategorien etwas zusammen.
Vom DAX hast du bestimmt schon einmal gehört, oder? Es ist die Abkürzung für „deutscher Aktien-Index“. Der deutsche Aktien-Index ist quasi ein Verzeichnis mit den 30 größten Börsenunternehmen aus Deutschland. So weit, so gut.
Solche Indizes gibt es nun für alle möglichen Branchen & Länder. Der Index, dessen Namen ständig fällt, ist der MSCI World. Ein Index, der die 1.600 größten Börsenunternehmen abbildet.
Der jeweilige Index wird im sekundentackt aktualisiert. Je nachdem wie sich die Unternehmen entwickeln, entwickelt sich auch der Index. Er bildet also den Durchschnitt der Unternehmen ab, die in ihm erfasst sind.
Was ist jetzt ein ETF?
Ein ETF bildet einen Index ab. Das war’s. Nicht mehr, und nicht weniger. Die Unternehmen, die in dem Index enthalten sind, sind auch in dem ETF enthalten. Der ETF hat also den gleichen Kurvenverlauf wie auch der dazugehörige Index.
In der Praxis läuft das dann so ab:
Wir wollen einen ETF auf den DAX bilden. Also kaufen wir in derselben Gewichtung die Unternehmen ein, wie sie auch im deutschen Aktien-Index vertreten sind, nach. Die deutsche Telekom ist mit ca. 6% vertreten im DAX, also werden 6% in unserem ETF aus der deutschen Telekom bestehen. Die Allianz hat ca. 7,5% im Index. Also auch ca. 7,5% in unserem DAX-ETF. Und so weiter. Es ist eigentlich wirklich super simpel.
Vorsicht:
Wenn du bis hierhin gelesen hast, dann interessiert dich das Thema besonders stark. Diese Art von ETF, die ich dir gerade erklärt habe, ist ein (Achtung, Fachchinesisch) physisch replizierender ETF. Es gibt auch die so genannten synthetisch replizierenden ETFs. Diese haben eventuell ganz andere Unternehmen im Portfolio. Die Bank sichert dem ETF aber die Entwicklung des Index zu. Ist etwas komplizierter, kommt jedoch fast auf dasselbe hinaus. Zumindest was die Entwicklung angeht.
Thesaurierend oder Ausschüttend?
Ausschüttende ETFs zahlen die Dividenden (Teil des Unternehmensgewinnes) an dich aus. Die meisten ETFs schütten quartalsweise oder jährlich aus. Vorteil ist hier, dass du immer wieder Geld auf dein Konto bekommst, finde ich auf jeden Fall motivierend.
Thesaurierende ETFs reinvestieren die erzielten Dividenden wieder, wodurch das Vermögen schneller wächst. Die Dividenden werden also nicht an dich ausgezahlt, sie verbleiben in deinem ETF (wodurch sie natürlich immer noch dir gehören, nicht dem ETF).
ETFs in der Praxis - wo kannst du sie kaufen?
Wenn du dir die Banken genauer anschauen willst, dann empfehle ich dir diesen Blogartikel:
auch interessant: So einfach findest du das richtige Konto
Ich fasse dir aber in Kurzfassung nochmal den Beitrag zusammen:
Die Consorsbank* ist mein Favorit. Sowohl die Desktopversion als auch die App sind top. Die Sparplankosten liegen bei 1,5% (keine Sorge, das ist günstig!) und es gibt auch oft Angebote. (Über diesen Link bekommst du einen 20€-Bonus auf deinen ersten Sparplan!).
Die TradeRepublic* gibt es leider nur als App, aber auch diese mag ich sehr. Sie ist zwar sehr minimalistisch gehalten – aber gerade das ist für den passiven Vermögensaufbau doch super. Die ETF-Sparpläne sind kostenlos (!), und mittlerweile gibt es sogar Aktien-Sparpläne kostenlos, mega! Wenn du doch mal auf Einmal-Käufe zurückgreifen willst, kostet dich ein Kauf nur 1€.
Auch die Comdirect* finde ich gut, jedoch ist die Auswahl an Aktiensparplänen etwas kleiner. Wenn es dir aber eh nur um die ETFs geht, ist die Comdirect genau so gut wie die Consorsbank*.
In diesem Beitrag kannst du auch nochmal nachlesen, wie du bereits mit 25€ in einen ETF anlegen kannst, wie du Sparpläne anlegst, und ich gebe dir ein paar Namen von bekannten ETFs an die Hand (Vorsicht, keine Anlageempfehlung!):
auch interessant: Geldanlage für Einsteiger: Der einfache Weg zum ersten Portfolio
Das Depot auf deinen Namen, oder auf den deines Kinder eröffnen?
Beides hat so seine Vor- und Nachteile. Wenn du ein Depot auf den Namen deines Kindes eröffnest, kannst du auf jeden Fall die steuerlichen Freibeträge von deinem Kind benutzen. Aber eine bestimmten Depotgröße bietet sich da auf jeden Fall an. Jedoch gehört das Geld deinem Kind. Und nicht jeder 18-jährige „Erwachsene“ ist erwachsen. Hier kommt es stark auf die (finanzielle) Erziehung an.
Wenn du das Depot aus den oben genannten Gründen auf deinem Namen laufen lässt, gehört das Geld dir. Wenn du es deinem Kind schenkst, können hier je nach Größe Steuern anfallen (Schenkungssteuer). Das musst du dann individuell mit einem Steuerberater abklären.
Juniordepots kannst du sowohl bei der Consorsbank* als auch der Comdirect* eröffnen.
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